Die Mainzer Umweltdezernentin Janina Steinkrüger will langfristig keine Deponie in Mainz und setzt auf Wiederaufbereitung. Doch auch solche Anlagen können auf Widerstand stoßen.
Von Carina Schmidt
Lokalredakteurin Mainz
MAINZ - Wenn es nach Umweltdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) geht, soll das Projekt Bauschuttdeponie für die Deponieklassen (DK) I und II im Laubenheimer Steinbruch schnell beerdigt werden.
Bei der Stadtratssitzung am 20. Juli werde eine entsprechende Verwaltungsvorlage zur Abstimmung vorliegen, kündigt ihr Dezernat an. Die Mehrheit für die Vorlage ist höchstwahrscheinlich.
Steinkrüger lehnt die von ihrer Vorgängerin Katrin Eder (Grüne) vorangetriebene Bauschuttdeponie als Vision nicht grundsätzlich ab. Im Gegenteil. „Das Vorhaben war sehr mutig“, sagt die
Grünenpolitikerin. Eine echte Deponie ohne Einschränkungen, wie ursprünglich geplant, wäre sinnvoll gewesen. Doch nach dem politisch gewollten Ausschluss von Schlacke und mit Asbest belastetem
Bauschutt habe sich zwischenzeitlich herausgestellt, dass das Projekt nicht mehr wirtschaftlich sei.
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Mainz muss Alternativen suchen
Auf die Frage, wohin Mainzer Bauschutt der Klassen I und II stattdessen kommen soll, hatte Steinkrüger zwei Vorschläge. Erstens: DK I zur Dyckerhoff-Deponie nach Wiesbaden. Mit der
Nachbarstadt seien die Verhandlungen bereits kurz vor dem Abschluss, teilt sie mit. Wie Joachim Wack, Leiter der Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) bestätigt, können in
der Deponie ab 2024 externe Mengen angenommen werden. Auf 20 Jahre sei die Verfüllung angelegt.
Erweiterungsmöglichkeiten gebe es anschließend. Der zweite Vorschlag: DK II-Bauschutt soll zur bald reaktivierten Mülldeponie Framersheim (MDF). Gespräche habe es diesbezüglich noch keine
gegeben, sagt Geschäftsführer Stephan Kreßer auf Nachfrage. Grundsätzlich bestehe aber die Möglichkeit, DK I und DK II aus ganz Rheinland-Pfalz anzunehmen – also auch aus Mainz. Die MDF soll
im Sommer für rund 15 Jahre wiedereröffnen. Auch hier sind Erweiterungsmöglichkeiten wahrscheinlich. Irgendwann wird sich Mainz aber Alternativen suchen müssen.
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